Fehler passieren und gehören im Social Media Marketing dazu. Ohne Fehler keine Erfahrung: So einfach ist das. Und doch herrscht in vielen Unternehmen eine so straffe Kommunikationsstruktur, dass dem Social Media Team kaum Raum für kreative Entfaltung bleibt.
Ohne Vertrauen, keine Innovation. Wer ständig auf Freigaben wartet und Angst vor Fehltritten hat, kann kaum Neues ausprobieren und verpasst die Chance, wirklich herauszufinden, was die eigene Community bewegt. Wir sprechen im Feed und Fudder Podcast wie es besser geht: Vertrauen schenken. Zeit geben. Mut machen.
Endlich dem Social Media Team Vertrauen schenken, Zeit lassen, Neues zu wagen. Große Marken und Namen wie Taylor Swift machen es vor. Echte Erfolge auf Social Media entstehen nicht durch Perfektion, sondern durch Authentizität und Neugier.
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Feed und Fudder Podcast 43 – Die nervigsten Probleme von Social Manager*innen
Transkript Feed und Fudder Podcast Folge 58 – Fehler sind erlaubt
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Hier gibt es das Transkript zu Folge 58 – Fehler sind erlaubt
Nicola
Hallo und Servus zu einer neuen Folge Feed & Fudder mit Alex und mir, der Nici.
Alexander
Herzlich willkommen.
Nicola
Heute reden wir über Fehler oder über Mut vielleicht auch. Es ist eine kleine, feine Folge, jetzt wird die jetzt nicht zu inhaltlich, es geht eher um die Skills, die Social Media Manager und Managerinnen haben und ihr alle da draußen, die diesen Job ja echt gut macht und täglich an den Plattformen seid, reflektiert vielleicht selber auch nicht immer, welche Skills ihr selber habt und welche Skills vielleicht auch notwendig sind, um diesen Job richtig gut zu machen.
Und ein Thema, das wir uns auf die Fahne geschrieben haben, neben noch ganz vielen anderen Skills, die wir alle irgendwie mitbringen, ist der Mut, Fehler zu machen. Ich glaube, das ist ganz, ganz wichtig. Vielleicht in der Jobdescription sollte man das mal verankern, dass wir oft im Social-Media-Bereich Mut haben müssen, auch Fehler zu machen und auch das zu forcieren. Also nicht, dass wir große Fehler machen wollen, aber dass es mitgedacht ist, dass Fehler passieren können.
Alexander
Ich finde auch schon das Wort Fehlerkultur, Fehler machen, ist bei uns irgendwie so negativ konnotiert. Und wir finden es irgendwie viel cooler, wenn man statt Fehler machen sagt, ausprobieren. Und das ist dann genau dieser Mut, den es doch braucht.
Nicola
Ja, Fehler ist auch immer ganz oft mit Scheitern irgendwie so konnotiert. Aber aus meiner Sicht ist es eher, Kreativität funktioniert nicht ohne Fehler. Und wir leben und arbeiten in einem kreativen Umfeld und unser Job ist oft sehr kreativ, weil wir Ideen haben müssen, Trends entstehen, transforcieren, aber auch kreative Lösungen finden müssen für kommunikative Wege, sage ich. Und ich wüsste nicht, wie man kreativ sein kann, ohne dass man Fehler macht.
Alexander
Ich auch nicht. Und gerade im Social Media Management und Social Media Marketing geht es ja darum, letztlich eine Community anzusprechen. Aber jede Community ist genauso verschieden wie deine Markte, dein Unternehmen. Und du musst doch erst mal, wenn du einen Kanal betreust, ausprobieren. Manche Communities stehen halt voll auf irgendwelche Reels, wo du persönlich mit ihnen redest. Manche wollen eher so Best-Practices wissen.
Manche wollen auch, dass du lustiger bist. Aber das kannst du ja erst herausfinden, wenn du mal entsprechende Formate und Inhalte irgendwann, und wenn es nur einmal war, veröffentlicht hast und halt mal geguckt hast, wie ist die Resonanz, schreiben mir Leute, kommentieren Leute, wird es auch vielleicht geteilt, das kannst du nicht wissen, wenn du es nicht probierst.
Nicola
Und ich glaube, das Besondere in unserem beruflichen Umfeld ist ja, also Menschen, wir machen ja unsere Kommunikation für Menschen, von Menschen für Menschen. Und wir haben ja ein totales großes Testfeld. Also in der Wissenschaft musst du immer irgendwie Testbedingungen schaffen, dann brauchst du Probanden und, und, und, und.
Das haben wir aber eigentlich alles. Wir haben Plattformen, wir haben Menschen und wir können ja testen. Man kann auch im kleinen Rahmen erstmal testen und dann ausweiten. Und ich glaube, das ist, das meine ich mit Kultur, dass man diese Art des Tests und auch dieses, es könnte auch nicht funktionieren, mitlebt und mitdenkt und immer wieder ausprobiert. Und da auch nicht müde wird zu sagen, wir testen es einfach und dann gucken wir. Und ist ganz persönlich aus meinem sehr
Und ist ganz persönlich aus meinem sehr Daily Business bin ich oft, also der Satz, ja lass mal testen, fällt bei mir tatsächlich sehr oft, weil ich über die letzten 10 Jahre, 10, 15 Jahre einfach immer wieder erlebt habe, dass ich auch falsch lag.
Alexander
Aber das ist ja gut.
Nicola
Also dass die Einschätzung falsch war.
Alexander
Nur so konntest du halt auch lernen, hast auch Anpassungen vornehmen können, hast Erfahrung gesammelt. Und ich finde, denk es doch mal vom anderen Ende her. Es ist doch lieber, besser mal einen Fehler zu machen, als zum Beispiel irgendwie langsam rüber zu kommen. Da fällt mir nämlich gerade so ein, als Beispiel, es war, ich weiß nicht, wie lange ist das jetzt wieder her, dieses Actionfigur-Meme. Weil Leute, die KI gefragt haben, wie sehe ich oder meine Marke als Actionfigur aus? Am Anfang haben es voll viele gemacht, dann war es auch ganz lustig.
Dann ist es ein bisschen abgeflacht, dann zwei Wochen später, da kamen nochmal welche und dann ist doch klar, warum kommen die jetzt erst zwei Wochen später, weil es in der Freigabeschlaufe festging. Wollte noch der Geschäftsführer, die Frau vom Geschäftsführer, der Pizza-Fahrer, der Briefträger, die wurden alle noch gefragt und dann ging es durch zig Freigabenschlaufen und irgendwann mal wurde es veröffentlicht. Aber es ist doch voll lahm, wenn man einfach mal zwei Wochen zu spät kommt und einfach mal Mut haben und zu probieren.
Bei manchen war das mega lustig, dieses Actionfiguren-Meme. Wie zum Beispiel, wie würden die Mannheimer Stadtteile aussehen, wenn es Actionfiguren waren? Das war zum Beispiel sehr lustig. Und bei anderen fand ich das nicht so lustig. Aber es ist ja egal. Man hat es probiert, dann kann man ja auch mal gucken, mag meine Community, wenn ich mit Meme kommuniziere?
Nicola
Absolut. Also ich finde, Gründe, warum Fehler nicht nur erlaubt, sondern wirklich wertvoll sind, ist für mich auf jeden Fall, Social Media ist schnell und dynamisch. Also wir haben halt Plattformen, die sehr schnell sich verändern, wo Kommunikation sehr schnell funktioniert, wo Trends entstehen, wo das Nutzerverhalten sich verändert, wo die Community sich auch verändert und deswegen ist so innovative Arbeit, eigentlich wie wir machen, muss geprägt sein von Schnelligkeit auch und der Dynamik.
Und in dem Moment entstehen auch Fehler. Da entstehen mal Rechtschreibfehler, da entstehen Fehler in der Grafik, in dem Video, vielleicht den falschen Ton getroffen. Und so weiter. Aber ich finde, das ist Teil der Situation, dass wir einfach auch in einer sehr, sehr schnell dynamischen Welt leben. Und wie du sagst, wenn man halt alles zehnmal freigaben lassen muss und Hashtag noch freigeben lassen muss, dann ist der Markt verlaufen.
Es heißt nicht, dass man immer jeden Trend mitmachen muss und es heißt auch nicht, dass man nicht an seiner langfristigen Strategie festhalten darf. Das heißt nicht, dass man nicht eine grundsätzliche Strategie hat, aber einfach in der dynamischen Welt, wo Trends schnell entstehen, ist logisch, dass dann auch schneller Fehler entstehen.
Alexander
Und wie du sagst, es gibt ja auch manche Branchen, da ist manches vielleicht ein bisschen heikel und da macht es ja auch mal Sinn, erstmal intern kurz nachzudenken, hey, sollen wir auf diesen Trend ausspringen oder nicht? Aber nochmal, bevor man irgendwas veröffentlicht, noch ein bisschen weiter gedacht, dann so generell so der Einstellung von deinem Social Media Team.
Wenn dein Team weiß, wir sind frei, neue Ideen vorzubringen, wir sind frei, Dinge auszuprobieren, dann denken die doch und arbeiten doch viel befreiter und bringen die doch viel coolere Ideen letztlich hervor, als wenn du sie in irgendein Korsett reinzwinkst, wo die dann eh irgendwann mal wollen die nicht mehr so richtig oder haben vielleicht auch Angst, eben das Falsche zu tun. Und wenn dein Team Angst hat, das Falsche zu tun, dann muss ich sagen, dann ist man glaube ich völlig falsch, irgendwas Gescheites für Social Media zu produzieren.
Nicola
Auf jeden Fall. Und deswegen auch dieses Thema Fehler mitdenken. Was wäre, wenn? Es gibt natürlich Fehler, die unternehmerisch Probleme verursachen. Da sollte man schon gewappnet sein mit einem Notfallplan, Thema Shitstorm-Analysen und was man da so machen kann. Dann kommt es auf die Branchen an.
Es gibt natürlich kritischere Branchen, wo ein kleiner kommunikativer Fehler krassere Auswirkungen hat. Auch das, das muss man alles ein bisschen einschätzen können. Aber wichtig ist für mich diese Planung, also zu wissen, es entstehen Fehler und das ist völlig okay. Das ist Mindset. Und dann zu überlegen, was wäre, wenn.
Also wenn da jetzt ein Rechtschreibfehler in der Grafik ist, dass dann nicht der Vorstand, der auf der Matte steht und sagt, geht dir gar nicht so. Und ich glaube, das ist wichtig, auch gegenüber, wenn du gerade in einer größeren Firma bist, anderen Abteilungen klarzumachen, Fehler ist ein Teil unseres Jobs. Es ist nicht der Weltuntergang, es ist ein Teil unseres Jobs.
Und dann kommt es auch noch darauf an, dass wir teilweise je nach Branche in einer gewissen Echtzeitkommunikation sind. Das heißt, es ist wenig Vorlauf. Die Abstimmungsprozesse müssen schnell passieren und dadurch haben wir einfach eine höhere Anfälligkeit.
Aber positiv und das würde ich immer hervorheben und auch wenn ihr intern, ich finde, das kann man auch intern ansprechen, auch in der Strategie, wie geht man mit Fehler um oder was sind denn gravierende Fehler, was sind Fehler, die wir im Daily haben, es zeigt halt die Menschlichkeit.
Nicola
Also ich finde, das hört sich jetzt ein bisschen doof an, aber ich finde den Rechtschreibfehler sympathischer, wie dieses super glatt, alles ist perfekt. Also wir machen ja Kommunikation von Menschen für Menschen und ich finde, das ist einfach menschlich, oder? Also dass man merkt, ach, da ist ein Mensch.
Alexander
Da kann ich ja mal aus dem Nähkästchen plaudern. Tatsächlich, ich habe ja eigentlich Germanistik studiert, da könnte man ja meinen, ich bin voll der Profi in der deutschen Rechtschreibung, aber ich komme auch ursprünglich aus einem Gebiet, wo sehr stark Dialekt gesprochen wird und bei dem schwäbischen Dialekt, da verschluckt man die Endungen von Wörtern je nach Fall. Also so diese ganzen Akkusativ-Genitiv-Dativ-Endungen, die verschlucken wir einfach zum Teil im Schwäbischen.
Und dann vergesse ich die manchmal und mache die einfach nicht. Und dann muss ich auch im Moment beim Text zweimal drüber denken und ich hatte vor kurzem, ich habe es leider vergessen von welchen Unternehmen, das landet in meiner Newsletter Inbox und da war einfach die Hälfte Lorem Ipsum und ich fand es mega sympathisch und dachte, wow, das ist eigentlich auch immer mein größter Albtraum, dass ich im Newsletter irgendwie einen falschen Text rausschicke oder falsch Copy-Paste mache und ich fand es irgendwie, ich fand es sympathisch, dass es in meiner Inbox ein Lorem Ipsum Newsletter war und da dachte ich, hey, wer auch immer hier für den Newsletter verantwortlich ist, dir geht es wie mir, das fand ich irgendwie cool.
Nicola
Aber da siehst du ja auch, okay, da hat jemand mal noch Handarbeit gemacht. Und zweitens ist es dir hängen geblieben. Also es ist dir hängen geblieben, dass das irgendwie einfach menschlich. Also das ist das Schöne in der Kommunikation. Ich weiß so kleinen Fehlern. Das siehst du auch bei Creator, wenn die so in ihrem Posting-Text Retschreibfehler drin haben oder solche Verschreiber, so hat man ja manchmal, nur Autokorrekt aus Versehenes reinfügt und du weißt genau, das war Autokorrekt.
Das macht sympathisch und es kann eine Community auch sogar stärken und die Bindung stärken und ich finde deswegen gar nicht so zu unterschätzen, diese kleinen unscheinbaren Fehler, die manchmal aber so eine Sympathie erzeugen und ich glaube, da muss man mal genauer so hingucken, dass das eigentlich ein ganz nettes Mittel ist, unabsichtlich, also kleiner Willis-Restschreibfehler reinmachen, aber es sorgt für eine Sympathie.
Und deswegen gar nicht mal so negativ. Dann auch das Thema Lernen und Experimentieren. Wir haben es gesagt, A-B-Test, neue Formate, vielleicht eine ungewöhnliche Tonalität, dass man Tonalität mal testet. Das sind Dinge, die funktionieren aber nicht immer. Und das ist okay. Also ich habe auch wahnsinnig viele Postings gemacht, wo ich dachte, voll die tolle Idee.
Das hat überhaupt nicht gut funktioniert. Also ist vielleicht sogar die Regel. Und es ist viel Erfahrung. Du musst die Community gut kennen. Du musst den Content gut kennen. Es ist viel Erfahrungswerte. Aber wenn du halt gar nichts ausprobierst, ja, dann ist es auch irgendwann trüge.
Alexander
Vor allem manche Netzwerke, gerade Instagram, ich weiß nicht, was mit denen gerade los ist, die hauen ja gerade ein neues Feature nach dem anderen raus. Du kommst eigentlich all diesen Featuren gar nicht hinterher und da muss ich sagen, bevor man sich jetzt lange nach einem Strategie-Guide guckt, Strategie-Guide, Re-Shares und was weiß ich, mach es doch einfach mal. Drück doch einfach mal die Re-Share-Taste.
Nicola
Ja, voll. Und andersrum auch, ich finde, Social-Menschen sind ja oft in diesem Spannungsfeld zwischen Mut für Ideen und gleichzeitig, was du ja auch gesagt hast, dieses Sicherheitsbedürfnis einer Marke oder einer Institution. Und ich weiß nicht, wäre mal interessant zu hören aus der Arbeitswelt von euch, wie ihr das reflektiert. Also ist das ein Thema, das strategisch reflektiert wird?
Moods für Ideen und dieses Sicherheitsbedürfnis der Marke. Ich glaube, es kommt natürlich sehr stark auf die Branche und die Brand an. Bin ich vielleicht eher für ein Lifestyle-igeres Brand unterwegs, verschiebt sich es vielleicht mehr zur Mood, zur Idee. Bin ich aber eher vielleicht im Finanzbereich oder in Bereichen mit heiklen Themen, bin ich vielleicht eher im Bereich Sicherheit.
Aber das ist, glaube ich, interessant, wenn man das als Skala mal sehen würde, wo befindet man sich eher auf dieser Skala? Und vielleicht ist auch mal zu reflektieren für die eigene Arbeit, aber auch strategisch fürs Unternehmen, also für die Kommunikation. Weil ich finde, das wird oft nicht so richtig durchdiskutiert.
Alexander
Ja, und oft ist dann auch generell schon eine Berührungsangst mit Themen. Gerade wir hatten ja mal eine Folge zur Popkultur, dass gerade im anglosächsischen Bereich wird im Marketing die Popkultur viel häufiger aufgegriffen als im deutschsprachigen Raum. Und da muss ich auch sagen, probiert es doch auch mal aus.
Ich habe auch das Gefühl, im deutschsprachigen Raum ist im Marketing immer noch so diese Denkweise, diese Trennung zwischen B2C und B2B ist für mich einer der größten Fehler überhaupt, weil da stelle ich mir so vor, herrscht dann in diesen Marketingräumen die Vorstellung, dass wir zwischen 9 bis 17 Uhr so eine B2B-Maske aufhaben und danach sind wir wieder Privatperson. Aber die meisten Leute sind dieselben Menschen, 24 Stunden am Tag, die sind zwischen 9 und 17 Uhr nicht plötzlich Person B, nein, die sind den ganzen Tag Person A.
Nicola
Verrückt.
Alexander
Und was denen außerhalb ihrer Arbeitszeit gefällt, es gefällt ihnen auch, wenn sie das in ihrem B2B-Content sehen und dann sage ich auch, nutzt doch mal, seid doch mal ein bisschen viel kreativer, freier, probierlauniger in eurem B2B-Content.
Nicola
Ja, vielleicht da auch ein aktuelles Beispiel und ich muss sagen, dass ich das jetzt erwähne, ist schon schwierig, weil ich versuche, dem echt aus dem Weg zu gehen, ist der Taylor Swift-Hype. Also ich versuche, dem aus dem Weg zu gehen, aber die machen schon extrem gutes Marketing. Und jetzt wurde ja die neue, ich weiß nicht, ob du es mitgekriegt hast, wahrscheinlich alle außer unserer Bubble haben es mitgekriegt, dieses neue Album gelauncht.
Und was die abgefeuert haben zum Thema Mood, ist halt immens. Es ist alles in Orange. Auch das ist schon nicht böse gemeint. Orange. Ernsthaft. Es ist eine schreckliche Farbe. Aber wahrscheinlich gab es auch eine Überlegung, dass vielleicht die Taylor Swift Bubble Orange liebt. Ich habe keine Ahnung. Ich weiß nicht, was da hinter steckt. Aber alles in orange und das Empire State Bildung wurde in orange angestrahlt.
Dann haben sie, es gab keine Pressekonferenz oder keine Pressemeldung, sondern das Announcement war im Podcast, im Thema Podcast, wie wichtig ist es, ihres Freundes. Und hat halt Millionen Reichweite gemacht. Und zeitweise war die Folge down, glaube ich, weil es so krass viele Zugriffe auf diese Folge waren. Also es waren verschiedene Elemente.
Und in sich aber so krass gut durchorchestriert. Und man kann ja Taylor Swift mögen oder nicht. Aber was die so machen, das ganze Team macht, ist schon beeindruckend. Und da, aktuelles Beispiel, auch da mutig zu sein, sie hat auch eine extrem hohe Fallhöhe. Also so jemand, wie Taylor Swift, hat zwar auch viele Fans, aber jeder Schritt von ihr könnte auch zerrissen werden.
Und trotzdem den Mut zu haben, ich mache es so, wie ich oder wie mein Team denkt, dass es Sinn macht. Und mir völlig egal, ob das jetzt konform ist. Ich launche das in einem Podcast mit Sportlern, ob das Sinn macht oder nicht. Aber für mich macht es Sinn. Und ich finde, da habe ich dann Respekt. Also dass man das Hardcore durchzieht einfach.
Alexander
Ich finde sowas auch immer cool. Und ich finde es cool, dass du endlich mal im Podcast Halo Swift erwähnt hast, weil früher haben wir die sehr oft erwähnt in so einem Podcast.
Nicola
Ich vermeide das ja. Aber ich muss sagen, es ist halt jetzt sehr aktuell und sehr gut gemacht. Und da denke ich mir, lohnt sich der Mut auch zu wissen, es könnte, da könnte ein Fehler passieren. Und es ist sehr aufwendig, was sie, die Kampagne, wie sie, also zum Thema auch die Website, die hat einen Countdown drauf.
Und es war dann das zwölfte Album und dann wurde es um 0.12 Uhr gelauncht und whatever. Also da waren ganz viele so Hinweise und so. Aber auch die Website, die war dann down, weil einfach so viele Zugriffe waren. Jetzt könntest du sagen, was für ein Fehler, dass die Website down ist und so. Aber du kannst es auch positiv sehen.
Ist ein Zeichen, dass sehr, sehr viele Menschen das sehen wollten. Und ich glaube, das ist immer so die Frage der Perspektive. Und vielleicht noch ein kleiner Zusatz. Ich finde, wenn wir über Fehler reden und Fehler in Anführungsstrichen passieren, hat die Marke oder hat eine Brand oft die Chance, die echte Stimme zu zeigen. Weil in dem Moment öffnet sich so ein Fenster, wo du menschlich sein kannst. Und manchmal merkt man dann, das ist wie so ein Live-Stresstest, und manchmal reagiert eine Brand gut und gewinnt danach.
Alexander
Ich finde es aber auch viel interessant, wenn Leute über ihre Fehler sprechen. Guck doch mal. Du siehst ja den ganzen Tag nur Erfolgsstories. Da haben wir voll den anderen Feed.
Nicola
Nee, nee, nee, das stimmt nicht. Normal heißt, hier bin ich gescheitert, aber jetzt bin ich ja voll erfolgreich, weil ich ja gelernt habe.
Alexander
Ich sehe nur Erfolgsstories. Aber solche Storys sind auch keine Fehlerstories, sondern echte Fehler. Einfach mal erzählen, was hat nicht geklappt. Also ich finde es echt interessant und auch gerade der Social Media Manager, wir haben doch echt alle mal was gepostet, wo wir im Nachhinein nicht gepostet hätten. Da kann man doch auch stolz sein, weil du hast es probiert und ich finde es zu probieren, ist es besser als nicht zu probieren.
Nicola
Ja, und eben das mitzudenken in der Strategie, dass das auch eine Chance sein kann. Nicht, dass man es forciert, aber zum Beispiel, wenn so Fehler, Fehler, aber dein Lieblingsbeispiel aktuell mit dem CEO Kisscam Fail, dass zum Beispiel die Astronomer, heißen sie, die Firma, humorvoll reagiert hat.
Alexander
Das fand ich eine der krassesten PR-Stunts, weil eigentlich in der Kommunikation haben die ja eigentlich voll verloren. Und dann holen die einfach die Ex-Frau vom Coldplay Sänger hervor, die dann auch noch drauf eingeht. Und das war schon gut gemacht. Wir sind ja gerade sehr im Gespräch, weil wir gute Datenanalyse machen.
Nicola
Es war sehr mutig, es war sehr mutig.
Alexander
Es war auch wirklich witzig. Das finde ich ja die Kunst an dieser Reaktion. Es war mutig. Und sie waren eigentlich völlig unabhängig von dem, was passiert ist, waren sie echt witzig dabei.
Nicola
Genau, und das hätte voll nach hinten losgehen können, wenn man ehrlich ist. Aber auch da, das fand ich mutig und das hätte scheitern können. Aber sie haben die Sympathien gewonnen, weil dieses kleine Zeitfenster, wo du echt sein musst, wo du vielleicht auch zugeben musst, das könnte schiefgehen, nutzen wir. Und ja, das war selbstironisch. Und das nehmen die Leute schon wahr.
Und klar, das kann immer auch schief gehen. Aber ich glaube, wichtig ist, dass du weißt, wer du bist und dann bei dir bleibst. Und im Rahmen dessen entweder Humor oder du schaust, dass du Nahbarkeit schaffst. Es kann auch sein, wenn irgendein Fehler passiert, die Community…
Er beschwert sich wieder, weil, also ich kenne es ja aus dem Sportbereich, weil der Stream down ist oder weil whatever die zehnte Werbung kommt und zu sagen, ja, wir hören euch und wir verstehen euch und wir sehen, dass das echt blöd ist, schafft so viel Nähe und da hat man voll oft eher die Reaktion, ja, aber voll cool, dass ihr hier reagiert.
Alexander
Das ist doch echt. Und einfach echt bleiben, sei du selbst und keine Angst vor Fehlern. Wenn man wirklich so viel Angst vor Fehlern hat, dann macht man nämlich sogar Fehler, die dann sogar blöd ausgehen können. Als wenn man diese Angst nicht hat und einfach mal Fehler macht. Weil selbst wenn daraus nichts rauskommt, du bist am Ende in der Erfahrung weiter.
Nicola
Ja, also am Ende, glaube ich, unterm Strich kann man schon sagen, ich finde, Fehler können auch, oder Fehler zu kommunizieren, können auch eine Glaubwürdigkeit stärken. Wie du sagst, das zuzugeben, ja, wir haben da was gemacht, was irgendwie falsch war oder hätten wir anders machen können, ist auch so ein Stück weit ein Zugeständnis, dass man reflektiert hat und dies kann Vertrauen aufbauen.
Also deswegen, es gibt verschiedene Punkte, warum eine Fehlerkultur oder Fehler zugestehen wichtig sind. Das eine finde ich, Kreativität, geht ohne Scheitern nicht und ohne Fehler. Das finde ich einfach schwierig. Und das Zweite ist, auch diese Markenstärke, also diese Charakter, einen Charakter zu zeigen, geht eigentlich in diesem kleinen Fenster, wo Fehler passieren, sehr, sehr gut. Wenn man sich darauf vorbereitet hat und weiß, was man da tut.
Alexander
Weißt du, was ich voll cool zum Schluss finden würde? Wenn ihr mal wieder in einer Situation seid, wo irgendein Bedenkenträger “Nein” sagt, spielt dem einfach diese Folge ab.
Nicola
An dieser Stelle liebe Grüße. Ne, also ich sage ja, das ist wie bei so einem Beipackzettel. Nicht einfach sagen, ja, Fehler sind cool und wir machen jetzt einfach Fehler, sondern Fehler sind nichts Schlechtes, Fehler sind erlaubt, aber denkt die mit in euren Prozessen und in der Strategie. Das heißt, wenn die passieren. Sind es Rechtschreibfehler? Sind es Grafikfehler? Was macht ihr dann? Können wir es einfach korrigieren und uns hinstellen und sagen, ja, danke, dass ihr es bemerkt habt.
Wir haben es korrigiert. Oder ignoriert man das? Also das einfach mal zu challengen und weitergedacht, wenn im Zusammenhang mit einer Marke was passiert, wo du manchmal gar nichts dafür kannst. Das heißt, von außen kommt irgendwie Kritik und du musst reagieren, weil man anscheinend was falsch gemacht hat. Also manchmal macht man vielleicht auch gar nichts falsch, aber von außen wird das so wahrgenommen, dass man weiß, wie man dann als Market darauf reagiert, ob man ironisch reagiert, ob man sich hinstellt und sagt, ja, es stimmt, wir haben da irgendeinen Fehler gemacht.
Und ich glaube, das ist aber kein Zufall. Also ich glaube schon, das wäre das Thema mein Tipp, Vorbereitung, im Unternehmen oder in der Abteilung, das vielleicht einmal durchzusprechen, dass jeder so ein bisschen weiß, ist okay. Und in welchem Rahmen sind Fehler sogar gewünscht?
Alexander
Und einfach niemals die Lust am Ausprobieren verlieren. Ja, finde ich cool. Wir machen weitere Skill-Folgen.
Nicola
Naja, auf keinen Fall. Also dann kannst du da gleich alles hinschmeißen. Oder? Dann können wir auch gleich sagen, tschüss. Wir brauchen, also, ja, aber das ist, Neugier ist, glaube ich, schon auch, da kann man auch eine Folge machen, auch ein Skill. Also sollten wir schon ausprobieren und testen und neugierig sein. Das ist doch die Magie oder Zauber, den Social Media haben kann, sage ich mal. Also Fazit, Fehler sind erlaubt, sind sogar wertvoll. Solange man aus ihnen lernt und dann kannst du unbedingt den Post machen.
Alexander
Das stimmt. Also die Reihenfolge ist Fehler machen, draus lernen, LinkedIn-Posting.
Nicola
Richtig.
Nicola
Und Taylor Swift macht keine Fehler. So, Punkt. Ich wünsche dir eine ganz schöne Woche noch. Wir hören uns.