Die Zeiten, in denen Reichweite einfach so „passierte“, sind vorbei. Heute wird sie strategisch geplant. Wie holt man sich heute kurzfristig Reichweite für Marken ohne langfristig die Brand Reichweite aufzubauen? In der neuen Feed & Fudder-Folge wirds spannend: Max Retzer und Nicola Kiermeier sprechen Creator-Marketing und Reichweite, wie Fußballvereine Creator-Power nutzen, warum Formate wie die Baller League und Kings League so boomen und was Brands daraus lernen können.
Aber denkt dran: Reichweite kann man kaufen, aber man sollte auch die eigene Brand nicht vernachlässigen. ;-)
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Weitere InformationenAbstract: Feed und Fudder Podcast Folge 53 – Mit Creator clever Reichweite aufbauen (Max Retzer)
In dieser Podcast-Folge diskutieren Nicola Kiermeier und Max Retzer, wie Brands heute Reichweite über Creator und Social Media aufbauen können – illustriert am Beispiel Fußball (Transfer von Nader El-Jindaoui zur TSG Hoffenheim) und neuer Formate wie der Baller League, Icon League und Kings League. Sie zeigen, dass Reichweite immer stärker strategisch eingeplant wird. Vereine und Ligen nutzen prominente Creator und Sportler*innen mit eigenen Communities, um schnell Sichtbarkeit und Zielgruppenbindung zu erzeugen.
Die Hosts beleuchten, wie Streaming-Plattformen wie Twitch eine enorme Rolle im Creator-Marketing spielen, und wie Marken ihre Platzierungen clever wählen, um Zielgruppen ohne Streuverluste zu erreichen. Dabei wird auch kritisch diskutiert, ob solche Konzepte nachhaltig sind und ob es nicht wichtig bleibt, auch eigene Brand-Reichweite langfristig aufzubauen. Für Marken ergibt sich daraus eine zentrale Frage: Wie kann ich mir Reichweite kurzfristig „einkaufen“ – ohne die Kontrolle über meine Markenbotschaft aufzugeben?
Top 5 Zitate aus der Folge
- „Die Bundesliga ist sehr konservativ. Spieler nur wegen Reichweite verpflichten war verpönt. Das ist echt ein Game-Changer.“ (Nicola Kiermeier)
- „Reichweiten-Euphorie trifft auf Refinanzierungsdruck. Marken investieren Millionen und wollen auch was rausholen.“ (Max Retzer)
- „Wenn ich ein Produkt mache, sollte ich die Reichweiten von Anfang an mitdenken.“ (Nicola Kiermeier)
- „Als Marke musst du dich nicht dem Creator unterordnen. Du kannst übers Produkt gehen.“ (Max Retzer)
- „Schnell in den Markt kommen und die Audience direkt treffen – da kommst du am Creator nicht vorbei.“ (Nicola Kiermeier)
Transkript Feed und Fudder Podcast Folge 53 – Mit Creator clever Reichweite aufbauen (Max Retzer)
Nicola
Hallo und Servus zu einer neuen Folge Feed und Fudder.
Heute mit einem, ja, was sagt man da…Gast, du bist ja nicht mein Gast, du bist mein Freund, du bist ehemalige Kollegen, aber heute auch Gast. Max Retzer.
Max
Hallo, herzlich, servus, danke, dass ich da sein darf.
Nicola
Hallo, schön, dass du da bist.
Vom Kfz-Mechaniker, Robinson-Animateur, Journalist. Irgendwie dann bei Social Media hängen geblieben, bist du immer noch im Social Bereich beziehungsweise strategisch unterwegs und hast dich in letzter Zeit sehr, sehr viel mit Creator, Creator-Reichweiten, generell Brands auf Social Media beschäftigt und dazu wollen wir heute reden, also wie Creator und Brand-Reichweiten zusammenspielen und was wir davon lernen können und ich freue mich, dass du da bist.
Max
Ja, ich freue mich auch sehr und das ist ein super spannendes Thema, weil wir ja da in den letzten, ich sage jetzt mal anderthalb, zwei Jahren schon einen sehr extremen Aufschwung gesehen haben.
Und für mich hat das jetzt vor kurzem in einem, ja, für die Social-Media-Leute eher wahrscheinlich unspektakulär, aber ich fand es jetzt schon spektakulär, einen Fußballwechsel, also einen Transfer gegeben von L.A. zurück in den Kraichgau, also zu dir nach Hause, nämlich der Influencer und Fußballer, also er würde sagen, er ist erst mal Fußballer und dann Influencer.
Nicola
Wir würden sagen, er ist Influencer und dann Fußballer.
Max
Wahrscheinlich. Es trifft wahrscheinlich beides. Fußball spielen kann er auch ganz gut. Aber er hat auch eine unglaubliche Reichweite. Nader Jindaoui ist zur TSG Hoffenheim 2, also U23, in die Dritte Liga gewechselt. Und das fand ich eigentlich echt spannend, weil da quasi ja ein Verein einen Weg geht, der mal was anderes ist. Und das sagt der Andreas Schicker, der Geschäftsführer Sport von der TSG Hoffenheim übrigens auch.
Ich habe das Zitat von ihm mal rausgesucht: „Darüber hinaus bringt Nader durch seine Online-Präsenz eine enorme Reichweite mit. Das ist Teil der heutigen Fußballwelt und auch für unseren Klub ein spannender Aspekt. Dennoch wird Nader bei uns nicht an Follower zahlen, sondern natürlich an sportlicher Leistung gemessen.“
Nicola
Natürlich, natürlich.
Max
Das muss natürlich noch gesagt werden. Also das ist spannend und wir haben uns darüber ja auch ausgetauscht. Ich fand das extrem spannend, weil er begleitet natürlich sein Leben komplett mit seiner Familie, mit seiner Frau, mit seinen zwei Kindern.
Und warum der Wechsel und so zustande gekommen ist, also seine Frau hat sich nicht wohl gefühlt in L.A., dann sind sie wieder zurückgegangen nach Berlin, wo er herkommt und jetzt eben der Wechsel zu Hoffenheim. Und das fand ich spannend. Und wir haben darüber gesprochen, es wurde das Trikot dann mit seiner Nummer präsentiert im Lamborghini.
Nicola
Ja, vielleicht mal ganz kurz, da können wir gleich tiefer einsteigen. Warum reden wir darüber? Also wir beide sind sehr sportbegeistert und aus dem Medienbereich. Also wir haben beide bei Sport1 auch gearbeitet und du hast damals die Social Media Abteilung aufgebaut. Also gab es nicht vorher, komplett mit aufgebaut und bist dann irgendwie im Social hängen geblieben, sozusagen.
Warum hast du dich in letzter Zeit eigentlich so viel mit Creatoren und Creator-Reichweiten überhaupt beschäftigt? Weil ich rede ja viel mit Social-Menschen und Creator ist ja entweder so ein rotes Tuch, also dass man sagt, ich will da gar nichts mit zu tun haben, Oder es gibt so diese krassen Influencer-Marketing-Agenturen oder Menschen, die sich nur damit beschäftigen. Und hier versuchen wir so ein bisschen die Brücke zu schlagen. Also gerade für euch, die ihr zuhört, die vielleicht nicht aus der Branche kommen, die sich jetzt vielleicht super viel mit dem Thema Creator beschäftigt.
Wir schauen uns diesen Fall an und wir schauen uns sehr stark im Sport an, aber ich glaube mal, also deswegen dranbleiben auch, wenn ihr vielleicht denkt, ja es geht nur um Fußball, kann man glaube ich voll viel mitnehmen für andere Branchen und nochmal an dich Max, was ist das, warum fasziniert dich das oder du beschäftigst dich ja recht viel damit.
Max
Ja, ich bin so ein bisschen über das Thema Twitch mit eingestiegen in dieses Creator-Reichweiten. Hab mich viel mit Twitch auseinandergesetzt. Versuche auch, das ein oder andere Mal selber zu streamen, aber das ist total verborgen, weil ich einfach verstehen will, wie das funktioniert. Was macht diese Creator, was macht die aus?
Die sitzen verbreitet 16 Stunden im Livestream und haben eine enorme Reichweite, haben enorme Zuschauerzahlen, haben super Sponsoren in ihren Streams laufen. Also klar, wir reden jetzt von großen von großen Leuten wie Papaplatte oder Trymacs oder auch Montana Black, so die größten Streamer in Deutschland, aber die gleichzeitig natürlich auch auf allen anderen Plattformen groß werden, also sei es auf TikTok oder auch auf Instagram, wo dann eben diese Clips auch geklippt werden. Und diese Clips, wenn die einen Crashout haben im Livestream, unglaubliche Reichweiten auch erzielen und dadurch der Creator auch schon wieder groß wird und weiter wächst. Und das hat mich fasziniert und auch, wie dann eben diese Zusammensetzung mit Marken. Da gibt es einige Beispiele. Da gibt es Holy als Getränkehersteller.
Da gibt es Snocks, die auch unglaublich auf diese Creator-Reichweiten setzen und auch, glaube ich, ohne diese Creator-Reichweiten gar nicht groß geworden wären.
Ähm, und ganz viele, die sich eben jetzt, gedacht haben, okay, wir werden, Sponsor in einem Livestream, äh, bei Papa Plate, äh, um mal Koro zu nennen, ähm, wo dann einfach nur das Logo unten auf, und er macht nur quasi die Logo-Platzierung und gar keine große Werbung, natürlich ist er dann vielleicht mal Koro, ein Koro-Riegel oder was auch immer und da gibt es ja ganz viele große Brands, also sei es Adidas, sei es große Werkzeughersteller wie Würth oder so, die sich eben diesem Thema auch schon lange angenommen haben. Würth ist ja auch schon lange Sponsor im E-Sport zum Beispiel.
Nicola
Ja, ich finde, was da halt echt spannend ist ja, also wenn man so bei Zahlen mal guckt, dass es teilweise immer noch so ignoriert wird, aber Papaplatte irgendwie halt mal locker 44.000 Menschen abends in einem Random-Stream hat, also nicht besonders krasse Sendezeit oder so und dass man dann schon davon sprechen kann und vor allem auch sehr, sehr enge Zielgruppe, also es ist jetzt nicht so jeder Mann und jeder Frau, sondern es ist sehr gezielt, was für Brands halt spannend ist, dass du nicht so eine hohe Streuung hast und die halt über Stunden in diesem Stream sind, also es sind nicht irgendwie die fünf Minuten, wo ich mal reinzapp, sondern stundenlang sich aktiv beteiligen im Chat. Das heißt, du hast ein aktives Engagement, eine aktive Aufmerksamkeit. Und ich finde, das ist halt einfach ein krasses Phänomen, wo man vielleicht gerne in der Öffentlichkeit ignoriert, aber das halt, also wo du ja auch sagst, ey, das können wir nicht so einfach ignorieren und deswegen reden wir heute auch drüber, einfach zu schauen oder wollen wir jetzt tiefer einsteigen. Wir gucken uns ja diesen sehr speziellen Case Fußball an und Reichweiten. Ja, da gibt es ja einiges, was sich so in den letzten Jahren da getan hat an Wettbewerbsformen vom klassischen Fußballspieler. Bundesliga- und Champions-League-Formaten weg sozusagen und unser Aufhänger, also wo wir ja schon drüber reden haben, ist halt im Nader.
Ich komme aus Sinsheim, also ich bekomme sie ja auch live mit, daher ich folge ihm jetzt auch.
Max
Du Opfer, Marketing-Opfer.
Nicola
Schlimm, gell? Ist echt schlimm. Ja, aber mich interessiert tatsächlich, es ist voll voyeuristisch, was er über unsere Gegend sagt, zum Thema Standortmarketing. Wenn ich jetzt irgendwie Standortmarketing machen würde, ganz ehrlich, bessere Werbung gibt es nicht. Also er sagt permanent, wie toll das hier ist und du denkst dir nur so…jaja, also ein paar Monate wird es dir langweilig werden, wir sind hier voll auf dem Dorf.
Aber es ist so schön, wenn du aus Berlin irgendwie vom Block kommst und dann ist das hier so eine heile Welt und alles und ich denke mir immer so, das ist meine total subjektive Sicht.
Max
Naja, aber er findet ja Heidelberg schon schöner als L.A., ne?
Nicola
Ja, wobei, ich habe schon gesagt, der Vergleich ist auch hinkt schon sehr, aber gut.
Aber nochmal zurückzugehen, warum wir, also was ich halt, du hast wohl recht, was da ja krass ist, auch wenn ihr nicht so im Fußball drin seid und nicht so in der Bundesliga und nicht so in diesem ganzen Thema. Die Bundesliga ist sehr konservativ an sich. Und Spieler zu verpflichten, nur wegen einer Reichweite, ist eigentlich wirklich verpönt. Also sowas würde man nicht tun nochmal. Und deswegen war das schon ein krasser Move zu sagen, als Bundesligist, wir verpflichten diesen Spieler aus sportlicher Sicht, aber in jedem Statement, hast du ja auch zitiert, ist ganz klar, dass einer der großen Gründe auch die Reichweite war. Und ich finde, das ist voll der Gamechanger.
Ich kann mich an keinen Fall erinnern, wo ein Fußballer in einer offiziellen Liga, in dem Fall die, ja, ja, aber auch im Liga-Betrieb, der dritten Liga, wo offiziell gesagt wurde, nicht nur wegen sportlicher Leistung. Und ich bin mal ehrlich, vor Jahren wäre der Verein zerrissen worden. Aber jetzt nicht. Und das finde ich ist ja auch krass.
Max
Ja, das zeigt schon, das zeigt eigentlich schon, was dieser Wechsel für so ein, also was der Wechsel für ein Paradigmenwechsel ist. Aus meiner Sicht ganz spannender Move von Hoffenheim. Es wird im Moment, zumindest in meiner Wahrnehmung, nicht über die Profimannschaft der TSG gesprochen, sondern nur über die U23, also die Drittligamannschaft,
Nicola
…die bis zu dem Zeitpunkt wirklich kein Thema war. Also die sind aufgestiegen, aber es war nicht Hauptthema, nein.
Max
Nee, nee, eben. Also wir sprechen ja jetzt schon auch von Profifußball, dritte Liga Profifußball. Ich habe ein halbes Jahr reinschnuppern dürfen in die dritte Liga bei der Spielvereinigung Unterhaching. Aber die Profimannschaft, die ja Bundesliga spielt, ist irgendwie gefühlt nicht auf dem Radar. Keiner weiß, wer kommt da, wer geht da, wer geht.
Nicola
Ja, die wird auf den Radar kommen, wenn Nader auf der Tribüne sitzt, wenn man zuguckt.
Max
So, genau. Und da zeigt sich für mich eben, und das ist, glaube ich, was man als Social-Media-Manager bei einer anderen Brand eben auch mitnehmen kann oder Marketing-Manager, was es heißt, so jemanden Prominenten, ich sage jetzt mal anzustellen, weil er ist ja jetzt im Grunde erst mal angestellt.
Nicola
Ja, ist so. Für zwei Jahre verpflichtet.
Max
Und was für einen positiven Einfluss das jetzt schon auf die Marke hat, auf die Marke TSG Hoffenheim.
12:03.91
Nicola
Auf jeden Fall. Sehr positiv. Also ich finde auch lokal.
Max
Die Bilder aus dem Trainingslager, die dann gepostet wurden, auch von der TSG selbst, auch von Nader auch selbst. Unglaublich viele junge Kids beim Training, teilweise die Mitspieler machen sich schon lustig drüber. Also das ist jetzt unser neues Leben, seit Nader hier ist, habe ich nur gehört. Ja, und das zeigt, wie positiv aufgeladen auf einmal die TSG Hoffenheim ist. Und das war sie ja jetzt nicht immer.
Nicola
Nee, also man muss vielleicht die Ausgangssituation, einige, die vielleicht nicht so tief im Thema sind und der TSG Hoffenheim nicht so lange folgen, ist so, dass natürlich die TSG nicht so einen herzenswarmer Ruf hat und auch damit kämpft, dass sie eben als Plastik-Club und nicht Traditionalist und aber auch lokal sich damit schwer tut. Es ist einfach nicht so einfach, dass man den Vereinten lieben kann, bin ich ehrlich, weil sie nicht nahbar sind. Ein Spieler kommt und ich muss zugeben, selbst meine Sympathien sind gestiegen. Und du merkst, er bringt wahnsinnig viele junge Menschen mit, die eben nicht nur aus dem Lokalen kommen. Also ich habe schon gesagt, mein Neffe zum Beispiel, auch liebe Grüße an euch, ab und zu hören die auch die Podcasts, die sind da reingewachsen. Die kennen den Hoffenheim nur in der Bundesliga. Die haben in der Grundschule schon Hoffimäppchen gehabt und so. Und die wachsen da rein. Über die Region hinaus bist du eigentlich kein Hoffenheim-Fan, weil da geht es Stuttgart ist nicht weit, dann gibt es doch Karlsruhe oder KSC und Bayern und whatever.
Max
Freiburg.
Nicola
Also du wirst in Hamburg nicht Hoffenheim-Fan sein und dafür ist die Region, nee, genau.
Max
Berlin schon gar nicht.
Nicola
Und ich finde, das ist extrem spannend, dass er die Frage ist, wie nachhaltig es aber grundsätzlich über die Region hinaus jetzt schon eine Sichtbarkeit geschaffen hat, die aber sehr, sehr positiv ist und bei einer sehr jungen Zielgruppe auch. Ich meine, sind wir ehrlich, die Älteren wissen jetzt nicht, wer Nader ist, muss man auch sagen, aber ist ja okay, muss ja auch nicht.
Max
Ist ja nicht schlimm. Aber ich habe gestern ja auch nochmal geschrieben, mich würde es interessieren, wie die Trikotverkäufe sind, weil ich jetzt unfassbar viele Storys schon gesehen habe mit Nader Jindaoui-Trikots.
Nicola
Wann gab es denn Storys von Menschen, wo die sagen, ich habe ein Hoffenheim-Trikot gekauft? Also Leute, wirklich?
Max
Crazy, crazy.
Nicola
Also ich bin, also wette, ich gehe eine Wette ein, ich glaube, das meistverkaufteste Hoffenheim-Trikot wird Nader sein.
Max
Ja, also werde ich nicht dagegen, sagen wir es mal so.
Nicola
Also da würde ich jetzt schon wetten.
Max
Ich meine, jetzt kommt der Trend, dass man ja auch wieder Fußballtrikots als normale Klamotte trägt, kommt dem natürlich zugute.
Nicola
Ja, aber Hoffenheim-trikot?
Max
Ja, ja, ja, ja.
Nicola
Also das ist nicht das Trikot, was du normal im Lifestyle trägst.
Max
Und es ist dann auch nicht Nike und nicht Adidas. Es kommt auch noch damit dazu.
Nicola
Und er hat einen Nike-Vertrag. Bei irgendeiner Story zum Thema ehrlich hat er dann gemeint, als er sich umgezogen hat für die Vorstellung im Verein, um Vertragsunterzeichnung, hat er noch gemeint, ey, ich muss noch meine Nike-Schuhe anziehen, weil ich habe ja einen Nike-Vertrag. Ich kann jetzt nicht einfach ohne Nike reingehen. Also er macht es auch gut, muss man auch sagen.
Max
Ja, ja. Also da sieht man dann wieder, das kommt dann wieder sympathisch rüber und authentisch. Und da sind wir dann auch wieder beim Thema, dass die Creator-Szene halt einfach authentisch bleiben muss, um gut rüberzukommen und damit dann auch Reichweite hat und gute Reichweite generiert und gute Reichweite auch weitergeben kann an Marken und Produkte.
Nicola
Ja, ich finde halt, also wenn man da mal weitergeht, also ich finde, wenn euch das interessiert, schaut euch das mal an. Also ich glaube, der Verein hat einen Zweijahresvertrag mit ihm und es ist eine Win-Win-Situation für beide. Er spielt Fußball, war eine Bundesligisten und kann sein Profil dadurch natürlich auch stärken. Merkt man ja auch, dass er dadurch ein viel, also halt einfach ein professioneller Fußballspieler ist, der einen Vertrag hat. Und auf der anderen Seite postet er jeden Tag Storys mit dem Trikot oder mit den Trainingsklamotten, was für ein Verein unfassbareres Branding ist. Wenn man bedenkt, ich weiß nicht, was der verdient, aber der wird jetzt nicht über den, also der wird über seine anderen Verträge wahrscheinlich mehr verdienen. Ich glaube, das ist ein guter Deal für beide. Die gehen jetzt zwei Jahre ein. Danach, so what, sieht man, was passiert. Aber ich glaube, da war kein großes Risiko für beide drin. Also das ist so eine Win-Win. Und da sind wir ja genau an dem Punkt, diese Synergien zwischen Creator und Brand. Das hat Hoffenheim jetzt tatsächlich mal verstanden. Das war ein guter Move. Und wenn man einen Schritt weitergeht, wurde es ja aktuell ganz bewusst, von vornherein mitgedacht wurde, sind die, sage ich mal, neuen Kleinfeldhallen-Fußballturniere. Kann man das so sagen?
Max
Ja, so neu ist das Kleinfeldfußball ja gar nicht. Ich kann mich erinnern, ich habe mit 18 Mal in Spanien Kleinfeldfußball gespielt. Also das Kleinfeld ist, glaube ich, neu aufgelegt worden und sehr, sehr gut aufgelegt, in sehr, sehr gute Formate verpackt. Also wir reden jetzt ja gleich über drei Ligen. Die erste, ich meine, das ist die, die als erstes gekommen ist, das ist die Baller League. Und die zweite war dann die Icon League und die dritte war jetzt die Kings League. Es gibt noch eine vierte, das ist die Infinity League, aber die lassen wir jetzt mal außen vor, weil, glaube ich, da gab es eine eine Saison, das ist die DAZN mit ins Leben gerufen und ich glaube auch nicht, dass die sich etablieren wird und kann.
18:37.76
Nicola
Ich glaube, spannend ist ja, was passiert da eigentlich? Also es geht hier um einen Fußballwettbewerb, einen Hallen-Kleinfeld-Fußballwettbewerb, einer Kombination mit Lifestyle. Sport und Entertainment extrem eng verzahnt. Es sind keine Ligen, die natürlich gewachsen sind, wie eine Bundesliga, die gesagt hat, wir wollen erstmal ein Fußballturnier organisieren, dann suchen wir Vereine, die spielen mit und dann wachsen wir und dann wachsen Reichweite.
Also das ist ja so die Diskussion über Brand-Reichweite. Ich weiß nicht, auf LinkedIn hatten wir es schon drüber. Wie schaffe ich Brandreichweite? Aber letztlich ist es unfassbar schwer und du musst einen sehr langen Atem haben. Und dann ist die Frage, wie viel Invest steckst du da rein, um die eigene Brandreichweite so aufzubauen und da dran zu bleiben, was sehr schwer ist aktuell auch. Und die Ligen sagen ja, wir haben nicht so viel Zeit. Wir wollen das schnell hochziehen. Wir wollen, dass es schnell erfolgreich ist. Und wir haben das Produkt so geschnürt, es ist ein Fußballturnier, aber wir bringen, also genau, oder wir setzen Reichweite direkt in die Strategie mit rein.
Und das ist ja spannend, also wir reden oft über Growth-Strategien und dieses, jenes, aber das Produkt an sich hat diese Reichweitenstrategie schon mit drin. Und vielleicht kannst du das nochmal erklären, wie das funktioniert eigentlich, weil bei allen drei Ligen, Baller League, Icon League und Kings League, ist diese Grundstruktur ja ähnlich.
Max
Genau, also um es mal runterzubrechen, glaube ich, alle drei Ligen haben zwischen acht und zwölf Teams. Diese Teams haben jeweils einen oder zwei prominente Präsidenten. Da sprechen wir dann von, bei der Baller League sprechen wir von Montana Black, also einen der größten Twitch-Streamer in Deutschland. Wir sprechen von Knossi, Jens Knossala. Wir sprechen von, jetzt fällt mir kein weiterer mehr ein, das sind auch die größten. Aber wir sprechen auch von Leuten aus Musik, von Nader, der übrigens auch Team Head ist bei der Baller League. Also wir sprechen so von Persönlichkeiten, auch aus dem Musikbusiness, Kontra K ist mit dabei bei der Baller League.
Bei der Icon League, gegründet von Elias Nerlich, Eligella oder Goty, bekannt in den sozialen Netzwerken und Toni Kroos, darf man nicht vergessen, auch einer der besten Fußballer Deutschlands aller Zeiten, kommt aus.
Nicola
Manche sagen auch weltweit.
Max
Weltweit, genau, kommt mit einer Riesenreichweite auch schon mit rein. Elias Nerlich, auch einer der größten Twitch-Streamer in Deutschland, kommt mit seiner Reichweite rein. Und auch dort hat man sich eben Teamheads genommen. David Alaba ist mit dabei, auch Fußballer, Frank Ribéry ist öfter mal aufgetaucht. Und da hat man eben auch diese große Reichweite schon genommen und hat versucht dann also große Brands und gerade bei der Icon League ist es interessant, alle Teams dürfen sich da selbst vermarkten, also Trikotsponsor aussuchen und da sprechen wir ja nicht von den kleinen Trikotsponsoren, sondern wir sprechen von AX, wir sprechen von Comdirect, Eduscho, L’Oreal Man Expert, Sketchers etc. Plus dann noch die Hauptsponsoren wie Cupra, die dort drin sind. Bei der Baller League sprechen wir von Xing, er ist auch nicht als großer Fußball-Sportsponsor bekannt.
Nicola
Sportsponsoring? Überhaupt nicht, nee.
Max
Aber halt in dieser Zielgruppe, die dort eben auf Twitch erreicht wird, ist diese Zielgruppe ist anscheinend oder hat Xing für sich rausdefiniert, ist für sie sehr interessant.
Nicola
Ja, spannend ist ja da nochmal auch, also es ist eine künstliche Liga, also die wurde auf dem Reißbrett quasi sich ausgedacht. Es ist kein No-Brainer, aber man hat halt gemerkt auch, ich meine, wenn man die Top-TikToker und die Top-Instagramer anguckt, sind es ja in der Regel auch sehr viel aus dem Lifestyle-Bereich oder aus dem Sport. Also Fußballer sind die reichweitenstärksten Influencer auch, das darf man nicht unterschätzen. Und ich finde, das ist halt interessant. Also man hat ja gesagt, okay, wir machen eine Fußball-Liga, oder drei in dem Fall, packen den echten Fußball, also Spieler, die eine hohe Credibility haben und die auch ein Niveau haben, sozusagen, ob die spielen oder nicht, aber sind zumindest als Heads mit dabei und schaffen sie einen Trust irgendwie und dann hast du aber dieses entertainige und sagst, ja, aber das sind auch Musiker und es wird cooler und Lifestyliger und eine ganz, also es wird für jüngere Zielgruppen auch irgendwie wieder ein bisschen interessanter, so ein bisschen mehr Streetstyle.
Max
Ja, genau. Das ist jetzt so ein bisschen natürlich auch das Drumherum ist da. Du hast aber auch den Aspekt von Gamification in den Spielen. Also du hast den normalen Fußballbetrieb, zweimal 20 Minuten wird Fußball gespielt. Die Spieler sind so, ich sage jetzt mal, Regionalliga-Niveau. Schon guter Fußball.
Nicola
Also man kann gut zuschauen, man kann wirklich gut zuschauen.
Max
Es ist total unterhaltsam und das wird dann eben noch mit Gamification aufmodifiziert. Du hast dann die Vodafone Gamechanger-Minute. Und da wird dann quasi was ausgewürfelt. Und entweder, da gibt es dann verschiedene Formate, wird gespielt 1 gegen 1 oder 3 gegen 3 oder es darf nur ab der Mittellinie geschossen werden. Also es wird nochmal total interessant gemacht. Und die Leute können mit voten teilweise.
Nicola
Also das heißt also, alle, die zuschauen, haben irgendwo auch eine Rolle. Und ich glaube, das ist ja echt spannend vom Format an sich. Aber aus Brands Sicht und die, die ihr zuhört, habt ihr entweder die Social Media Sicht oder seid für eine Brand aktiv oder für eine Agentur. Es ist ja spannend, dass man irgendwie ein Spielformat hat, whatever, das muss ja nicht Fußball sein, kann irgendwas anderes auch sein, aber gleich die Reichweite mitdenkt. Also das heißt, man hat gleich irgendwie Creator, die nicht nur dabei sind, sondern die teilweise beteiligt sind, also die teilweise den Anteile gehören oder die sich selbst vermarkten können über die Formate. Und ich glaube, das ist tatsächlich dann auch für Creator spannender und die committen sich anders. Das heißt, also es ist nicht einfach nur eine Brandingfläche, sondern die identifizieren sich ganz stark mit der Liga, mit ihrem Team und das ist das, was natürlich die Audience am Ende glaubt. Und auch dabei, also es geht ja eine Season lang, das heißt, du hast nicht nur ein Event, sondern du hast x Events, weiß ich nicht, wie viele Spieltage. Das heißt also, jede Woche wird ja in der Regel da gespielt und jede Woche hast du eigentlich diese sichere Audience. Und das finde ich halt krass. Also das ist ja so für eine Brand voll spannend halt.
Max
Und halt über verschiedene Plattformen und über verschiedene Streamer. Und du committest dich ja hier nicht dem Streamer gegenüber als Brand, sondern der Liga gegenüber oder dem Produkt Baller League oder dem Produkt Icon League. Und das ist das Spannende, weil ich meine, die Streamer, ob Montana Black, Knossi oder wenn man jetzt in die Kings League geht, kann man gleich auch nochmal spezifisch darauf eingehen, weil die natürlich nochmal einen ganz anderen globalen Ansatz haben.
Da kommen jetzt die Baller und die Icon League, die aus Deutschland kommen und die Kings für die deutsche Audience, die ja jetzt erst expandieren, also die Baller League geht jetzt dann oder war jetzt in UK, geht jetzt in die USA.
Nicola
Und auch eher für eine deutsche Audience hin, muss man ja auch sagen. Und ich weiß, IconLeague möchte zumindest im deutschsprachigen Raum bekannter werden. Also ist auf jeden Fall Österreich-Schweiz ein Thema. Also das heißt auch da, natürlich wollen die irgendwie Bekanntheit stärken. Die wissen aber auch, naja, die Sponsoren wollen ja nun auch eine gewisse Zielgruppe erreichen.
Also nochmal zurückzukommen, was du gesagt hast, das war jetzt ein unscheinbarer Satz, aber aus Brandsicht wirklich spannend, dass du zum Beispiel, keine Ahnung, mit dem Knossi als Brand nicht offiziell zusammenarbeiten willst oder kannst. Manchmal geht es auch gar nicht. Aber du kannst, wenn du über das Produkt gehst, trotzdem von dieser Reichweite profitieren. Und wenn, ich sage mal, irgendein Skandal wäre, kannst du ja auch sagen: hey, wir supporten die Liga. Der Spieler XY hat da vielleicht einen Skandal, aber wir sind nicht direkt in der Schusslinie.
Max
Ja, genau.
Nicola
Ich finde, es ist ein cleverer Move. Also das ist eine schöne Hintertür, um zu sagen, ich nutze auch nicht nur die eigene Reichweite. Also im Zweifel finde ich bei vielen Creatoren regelmäßig statt. Da gibt es nicht so viele Möglichkeiten, wo das geht.
Max
Genau, das geht nicht überall und gerade bei solchen Formaten, das hast du jetzt gesehen, jetzt kommen wir mal auf die Kings League, die Kings League kommt quasi aus dem spanischen Markt, von Gerard Piquet mitgegründet hat, ehemaliger Spieler beim FC Barcelona. Und der hat das Format in Spanien gegründet. Jetzt nochmal auch einleitend, aus Spanien kommt eben dieser Kleinfeldfußball. Also das ist sehr bekannt oder Südamerika auch sehr, sehr bekannt. Dieses Zocken auf einem kleinen Feld beziehungsweise auf einem Asphalt quasi ja abends um 22 Uhr.
Nicola
eigentlich so ein Street-Fußball, also so Straßenfußball.
Max
Street-Fußball, genau. In Malaga habe ich das mit 18 schon gespielt. Und das ist halt das Spannende. Der hat sich das dann quasi genommen, auf dem Reißbrett nachgezeichnet und hat das verkauft. Südamerika läuft sehr, sehr erfolgreich. In den USA, glaube ich, läuft sehr, sehr erfolgreich. In Frankreich läuft es sehr, sehr erfolgreich. In Spanien natürlich sehr erfolgreich. Also da gibt es Zahlen, da schlackert man mit den Ohren. Mit, glaube ich, 339 Millionen Views bei TikTok im letzten Jahr. Das ist die zweitstärkste Reichweite von traditionellen Fußball-Ligen. Also UEFA Europa League hat 200 Millionen zum Beispiel. Die Premier League 154 Millionen. Und die Bundesliga 136 Millionen. So, und die sind jetzt nach Deutschland gekommen und haben gesagt, okay, wen nehmen wir, um das ganz schnell auf Reichweite zu kriegen.
Nicola
Genau, das ist nochmal ein wichtiger Hinweis.
Max
Und auf Reichweite, ja,
Nicola
Das Ziel ist tatsächlich schnell das hochzuziehen.
Max
Genau, es ging um Geschwindigkeit aufzunehmen, weil Mitte Mai der Kings League World Cup in Frankreich in Paris stattgefunden hat und sie wollten unbedingt den großen deutschen Markt dabei haben, der ihnen noch gefehlt hat. Sie wollten eigentlich die Markteinführung ein bisschen später im Jahr machen, haben aber dann gemerkt, oh, wir haben ja beim World Cup in Frankreich gar kein deutsches Team dabei. Und sind dann eben auf so ein schnelles Format gekommen. Und wie macht man das dann, eben schnell Reichweite aufzubauen? Und dann hat man sich gesagt, okay, wir nehmen jetzt Bastian Schweinsteiger als Präsident der Liga und große, mittelgroße Streamer. Also Papaplatte, Trymacs sind die größten, die man jetzt dann nennen kann und Younes natürlich. Darf man nicht vergessen. Ich wollte gerade sagen, Younes, der reichweitenstärkste überhaupt.
Nicola
Younes war ja auch jetzt letztes Jahr bei der EM auch auf Start, also die diversen Stadien für den DFB auch. Also er hat ja so den Sprung geschafft, dann in die normale Öffentlichkeit.
Ja, aber ich finde, weil das hier interessant ist, ist ja auch da, ich meine, du könntest als Liga, also natürlich, also auch eine Bundesliga, kann ja zu jedem Streamer gehen und sagen, hey, kooperiere mit mir, aber dass die Streamer mitmachen. Also ich finde, das ist ja spannend, dass die Top-Streamer des Landes sagen, ja okay, wir committen uns da drauf und das Finanzielle ist vielleicht das eine, aber nicht nur. Also ein Paplatte würde nicht einfach nur, glaube ich, aus finanzieller Sicht irgendeine Liga supporten. Das heißt also, die müssen schon von dem Konzept überzeugt sein und ich glaube, das ist eine spannende Kombination, weil die Audience muss, die sind ja abhängig von ihren Followern.
Max
Papalatte jetzt zum Beispiel hat ja null mit Fußball zu tun. Trymacs spielt wenigstens noch Fußball in Hamburg und hat da ja auch so ein Team, wo sein Bruder mitspielt und auch ab und zu mal Influencer spielen und Trymacs ja auch schon Influencer-Spiele organisiert hat und auch Younes kommt ja aus dem Fußball.
Nicola
Aber Knossi hatte doch auch gar nichts mit Fußball zu tun?
Max
Knossi hat nichts mit Fußball zu tun.
Nicola
Und Montana Black gar nicht?
Max
Nein, ich glaube, er ist Bayern-Fan, das war es dann aber auch schon.
Nicola
Aber das ist ja das Krasse halt, weil die Leute, die die Streams über viele Jahre ja verfolgen, müssen das irgendwie glauben.
Max
Ja, genau. Und man hat dann eben auch so Leute genommen wie Zarbex, der jetzt so ein aufstrebender Streamer ist in Deutschland, also der jetzt immer bessere Zahlen hat, hat jetzt auch teilweise in Streams 20, 30, 40.000 Leute im Chat und der halt auch nichts mit Fußball zu tun hat. Und so einer muss dann halt seinen Leuten erklären, was Abseits ist und er hat selber keine Ahnung, aber committet sich relativ schnell darauf. Hat Placements dann auch von Adidas etc. Und muss dann auch selber einen Elfmeter schießen, ja, weil in der Kings League quasi gibt es einen Gamechanger oder Secret Cards nennen sich die. Und dann muss halt einer, ja, es kann schon peinlich werden, da kann der Ball auch mal, 38 Meter übers Tor gehen, aber genau, richtig.
Nicola
Gut, es kann schon peinlich werden halt. Wenn du das ganze Leben vor deiner Kamera hängst und dann sollst du aufstehen und in den Elfmeter schießen. Das ist dann manchmal auch eine Herausforderung.
Max
Aber ich habe die Kings League echt verfolgt und teilweise haben die das einfach richtig abgefeiert. Also der Chat.
Nicola
Also ich glaube, die Streamer würden das nicht machen, wenn sie nicht wüssten, okay, meine Audience, und die ist ja super wichtig, geht mit. Und die machen das nicht nur für ein Event, sondern ich muss ja die ganze Season irgendwie covern. Und ich glaube, das ist spannend. Also du sagst, das eine ist das Produkt, das künstlich quasi auf dem Reißbrett irgendwie, also es ist wie so ein Kuchen, der gebacken wird. Das sind viele Zutaten, die da clever zusammengemixt sind. Aber was da wichtig ist, ist auch, es muss schnell funktionieren, es muss schnell auf Reichweite gehen. Und damit man am Ende Partner findet, weil als Partner sage ich, ah ja, okay, das ist ja eine garantierte Reichweite, ich komme in die Top-Streams, in die Zielgruppen direkt, okay. Aber letztlich ist es ein Investment, es ist eine Wette.
Max
Klar, es ist eine Aktie. Es steckt unheimlich viel Geld drin, ob jetzt Eigenkapital, ob von Investmentfonds. Wie man jetzt schon hört, dass Investmentfonds eben investiert sind, gerade auch bei der Baller League, wo der Felix Stark, der CEO, hat noch 48 Prozent. Dann hat schon die Bitburger Familie, also die sind da investiert.
Nicola
Auch spannend, wer da so, also falls euch das mal interessiert, googelt es mal. Ist ja voll interessant, wer da so beteiligt ist auch, ne?
Max
sind da investiert, dann sind Firmen aus Malta. Also da kann man sich jetzt denken, sind halt Wettanbieter wahrscheinlich investiert. Weiß man nicht genau, es wird nur gesagt, Firmen aus Malta und auch eben Fonds aus Saudi-Arabien, was natürlich auch klar ist, weil die natürlich extrem auch auf dieses Geld gucken. Nichtsdestotrotz kommen aber dann auch Firmen wie Prime von Jack Paul und KSI, sind zum Beispiel, und das ist auch spannend, KSI ist jetzt in der Baller League UK, Ist aber Sponsor mit Prime von der Kings League Spanien.
Nicola
Spannend ist ja auch, letztlich gibt es die großen Sponsoren, aber du kannst als Sponsor ja auch sagen, okay, ich möchte aber mit einem Creator nochmal exklusive Deals machen und es schließt sich nicht aus, weil es ist jetzt nicht wie bei der Bundesliga, dass der Spieler einen Vertrag beim Verein hat und dann halt sehr schwierig ist, nebenher noch Verträge zu machen. Also ich glaube, bei Nader ist es andersrum. Der hat viele Verträge und sagt zum Bundesligisten, hey, wenn ich einen Vertrag mit dir mache, ist es on top ein Vertrag, aber ich habe meine Verträge mit Nike, ich habe meine Verträge mit whatever. Und das ist ja hier nicht, also es heißt, die Creator können Verträge machen, auch mit anderen Partnern.
Und ich glaube, das ist ja für die Brands auch interessant, zu sagen, okay, L’Oréal zum Beispiel ist ja kein klassischer Sponsor, also hat mich auch überrascht, dass die da so reingehen, bei der Icon League. Aber die könnten jetzt auch sagen, wir gucken uns das mal an, in welcher Audience weiß ich nicht, haben wir besonders gute Erfahrungen und könnten dann sagen, also es ist ja auch so ein Testfeld, können dann auch sagen, okay, weiß ich nicht, mit dem einen Musiker, zum Beispiel gar nicht mit dem Fußballer, machen wir vielleicht extra etwas.
Und deswegen auch spannend als Brand zu sagen, ja, wir schauen mal, in welchen Audiences wir ganz, oder welche Themenfelder wir total gut ankommen.
Vielleicht ist es gar nicht dieses Fußballthema, aber dieses Produkt gibt mir die Plattform. Aber vielleicht ist es irgendwie in gewissen Regionen besonders interessant. Und das finde ich in diesem ganzen Konstrukt spannend.
Aber wir müssen die Frage trotzdem stellen, wie nachhaltig ist das? Also wenn wir andererseits als Social-Media-Strategen sagt man ja auch immer, bitte eigene Reichweiten aufbauen, Brand-Reichweiten aufbauen, weil Creator, naja, ist halt auch schnell vorbei. Wie siehst du das?
Max
Ja, das wird man jetzt sehen. Also eine Baller League ist natürlich die erste Liga gewesen, hat den Anspruch, jetzt nach UK zu gehen und auch in die USA zu gehen. Hat tatsächlich schon auch auf dem eigenen Kanal relativ gute Reichweiten, was man jetzt am Anfang…das mag jetzt der Geschwindigkeit geschuldet sein, bei der Kings League gesehen hat, ein Kings League Twitch-Account zum Beispiel, der hatte 2000 Zuschauer, wenn überhaupt, und ein Papalatte mit 40.000 reißt halt dann den Laden. Den TV-Aspekt, dass RTL sich Kings League da die Rechte gesichert hat, RTL+ gestreamt hat, kann man jetzt auch mal außen vor lassen. Ich glaube auch nicht, dass da jetzt so viel los war. Also ich glaube, es ist am Ende, am Ende ist es…
Nicola
Es ist halt auch eine Wette. Ich glaube, als Trend ist es auch zu sagen, hey, da ist ein Spielfeld, ich will die Audience, ein bisschen wie beim E-Sports halt, auch gewesen so. Und man guckt, ob es klappt.
Max
Gibt es auch gerade wieder Skandale beim eSport mit CSGO etc. Ich habe einen schönen Satz gelesen: „Reichweiten-Euphorie trifft auf Refinanzierungsdruck“
Nicola
Ja, komm, wiederhol den mal nochmal.Da kriegst du ja Zitate-Grafik.
Max
Das ist ja nicht von mir, das ist eine schöne Überschrift von den Kollegen von der OMR, aber ich finde, der passt eigentlich wirklich sehr, sehr gut. Es ist Reichweiten-Euphorie trifft auf Refinanzierungsdruck. Und ich glaube, das trifft schon ganz gut, weil es steht natürlich schon da, dass die Marken millionenschwer investieren. Also ob man jetzt eine Cupra-Arena hat bei der Kings League, die großen Marken wie Xing wirklich investieren. Vodafone Trikotsponsor bei der Kings League ist. Also wir sprechen nicht von den kleinen Marken. Also wir sprechen hier von den Giganten wie Vodafone und die wollen natürlich am Ende auch irgendwas raushaben. Und Vodafone möchte mit Sicherheit Telekommunikationsverträge verkaufen.
Nicola
Natürlich, klar. Und eben idealerweise in der jungen Zielgruppe, also die sie ja in dem Fall erreichen wollen. Ich glaube, es ist immer eh, also wir reden ja oft über Zielgruppen und dann sagt man oft, ja, wir müssen immer die jungen Leute erreichen. Ich glaube, nicht jede Brand muss es, so. Aber bei den Brands, die da jetzt bewusst drin sind, die haben schon sehr genau eine Idee, wen sie da erreichen wollen. Und die Zielgruppe ist, ich hoffe es, ja, ich hoffe es auch, also ich gehe es mal davon aus, ja, aber die Zielgruppe ist ja durchaus spitz, aber groß genug.
Max
Ich hoffe es zumindest. Also, das ist riesig. Also, die Zielgruppe ist riesig. Also, wenn man das jetzt alles mal zusammen nimmt. Eine Icon liegt mit 1,3 Milliarden Social Impressions. Das ist ja Wahnsinn.
Nicola
Ja, und du musst dich schon für Fußball und ein bisschen Lifestyle interessieren.
Max
Ja, das ist jetzt auch eine spannende Frage, weil Elias Nerlich, der kommt natürlich auch aus einem ganz anderen Kosmos, also nicht ganz anders, aus dem Sportkosmos, aber natürlich auch viel Twitch, EA Sports, also damit ist er ja groß geworden, aber Montana Black zum Beispiel, der kommt aus dem Gaming, aus dem Streaming von YouTube. Der kommt nicht von Fußball. Der bringt halt seine Audience mit. Ja, natürlich wird es da Überschneidungen geben von der Zielgruppe und wird es Fußballfans geben, aber da gibt es auch ganz viele, die da nicht, die da das erste Mal mit Berührung haben und dann halt sagen, okay, wir gucken die Baller League, weil Montana Black da eine Mannschaft hat.
Nicola
Und die sind ja dann auch so persönlich in der Halle und so. Also es ist schon auch irgendwie manchmal ein bisschen komisch so. Wenn die da so rumhüpfen.
Max
Ja, aber auch das Konzept zeigt ja, das ist ja dann die nächste Absatzmöglichkeit auch für diese Ligen, diese Hallen voll zu kriegen. Die waren jetzt noch nicht so voll, aber ich glaube, das wird kommen, indem die Leute merken, da kann ich meinen Star, meinen Influencer, meinen Idol einfacher treffen, als auf einer Gamescom. Sondern da kriege ich viel schneller Zugriff. Die Icon League zum Beispiel hat natürlich durch die Fußballer, die dort ja auch investiert sind oder beziehungsweise auch Mannschaften haben, wie David Alaba hatten wir schon gesprochen, kommen die natürlich viel einfacher auch an große Stars ran. Und ich kann mich nur erinnern, jetzt in der letzten Season war Ricardo Quaresma, also ein Portugiese, der für, was habe ich gesagt? Besiktas habe ich gesagt, ne? Genau, für Besiktas Fußball gespielt hat.
Jetzt war in dieser Halle, könnt ihr euch das auf TikTok angucken oder auf Instagram, jetzt war in dieser Halle gefühlt waren 10.000 Besiktas-Fans, die von einem Besiktas-Einheizer eingeheizt wurden und Riccardo Quaresma kommt aufs Spielfeld, hat, glaube ich, so eine Halbzeit oder fünf Minuten oder zehn Minuten gespielt, hat eine Bude geschossen, also hat auch noch ein Tor gemacht, also ein Sahnestück, so ein Freistoß, mit dem Außenriss in den Winkel gezwirbelt.
Nicola
Der muss ja nur eine Minute auflaufen.
Max
Die Halle flippt aus, also wirklich, ich habe jetzt Gänsehaut, weil das so, da muss man gar kein Fußballfan sein, sondern da das nimmt dich mit und zeigt, wie viel Möglichkeit da ist, das eben nochmal auch emotional aufzuladen. Aber du weißt nicht, wer dahinter ist.
Nicola
Ich glaube, das ist für die Brands halt auch interessant.
Max
Genau, ja.
Nicola
Du hast halt dieses, sage ich mal, nicht so greifbare Audience der Streamer. Also das ist ja für Marken immer schwer. Du weißt eine Zahl, du kannst dir eine Stream angucken und du siehst, da ist eine Zahl. Und dann hast du den Chat und du siehst, oh, im Chat geht voll viel so ab. Aber ich finde halt krass, wenn dann die Leute in echt da sind. Und wenn du dann merkst, so…okay, die sind echt total im Thema und die sind wirklich Fans. Und ich finde das, ich denke auch für die Creator natürlich auch krasses Erlebnis, so die Supporter in echt auch zu haben. Da trifft ja so diese virtuelle Welt dann auf diese echte Welt und dann entsteht so was ganz Neues. Und das fand ich zum Beispiel auch bei Xing. Die haben ja dann auch sehr viel vor Ort gebrandet. Das war ja nicht nur im Stream, sondern die hatten dann ja vor Ort Stände und was weiß ich alles. Und das, finde ich, ist dann ja auch nochmal was anderes, weil du dieses sehr Haptische hast, was die Menschen und die Emotionen in der Halle, es ist sehr laut in den Hallen teilweise.
Wie nachhaltig, das werden wir sehen. Klar ist, es ist ein Invest, also dass man die Reichweite im Produkt schon mit verankert hat. Ich glaube, wenn wir mal so Fazit ziehen, was kann eigentlich jetzt, also gerade ihr, die zuhört, die vielleicht gar nicht in dem Bereich sind, was könnt ihr noch so mitnehmen? Also das wäre ja nochmal so die Frage zum Thema Brandreichweite aufbauen oder, ist halt mühsam und langfristig, oder Creatorreichweite irgendwie schneller mitnehmen, aber was würdest du sagen, ist so einfach clever, also was kann jeder davon lernen?
Max
Also ich glaube, was man mitnehmen kann, ist, dass man über ein Produkt, das relativ schnell eigene Reichweite, also ein Produkt, die Liga hat Reichweite oder generiert Reichweite über Creator, man sich als Marke nicht zwingend dem Creator unterordnen muss, sondern auf das Produkt gehen kann. Und das ist, glaube ich, so ein Fazit, was man mitnehmen kann. Aber auch gezielt in diese Creator-Bubbles einzutauchen, macht mal Sinn für eine Marke und zu sagen, okay, mit welchem Streamer, Creator, kann ich mich denn identifizieren oder muss ich das? Oder will ich einfach nur die Zielgruppe erreichen? Weil es gibt eben Streams, da fallen halt dann Worte, da würde jetzt jeder Brand Officer bei einer Marke sagen, das passt nicht zu unserer Marke. Da wird ja nur vulgär gesprochen, da wird beleidigt. Aber da sieht man trotzdem Marken wie Koro in einem Stream und da muss ja eine Idee dahinter sein und sagen, okay, wir glauben, Papalatte ist ein guter Streamer für uns und wir machen damit Absatz.
Nicola
Ja, ich glaube, das ist wichtig. Was ist das Ziel und wo willst du sichtbar sein?
Max
Richtig.
Nicola
Also ich kenne es andersrum, dass viele Brands strenge CIs haben und eben nicht so sprechen können, wie sie vielleicht auf der Plattform sprechen müssten. Und da ist es natürlich ein cleverer Weg zu sagen, okay, ich gehe über dieses Produkt, das an sich „lifestyleiger“ ist und jünger. Es wird über die Creator ausgespielt, aber als Brand bin ich so ein bisschen safe.
Und kann immer noch sagen, ich supporte das Produkt. Andersrum, wenn ich ein Produkt erstelle, ist es, glaube ich, heutzutage wirklich ratsam, die Reichweiten mitzudenken und nicht einfach zu sagen, es ist ein cooles, weil andersrum kenne ich es auch, es gibt super viele tolle Sportformate, die aber die Reichweite nicht mitdenken und dann klappt es nicht. Heute musst du halt schon, oder wir sind im Social-Bereich, natürlich irgendwie die Creator-Reichweite mitdenken. Und ich glaube, das kann man echt hier lernen, so wenn ich irgendwie ein Event habe oder aber auch ein Produkt, also das muss gar nicht jetzt ein haptisches Event sein, wirklich von Anfang an eine Growth-Strategie zu haben und zu sagen, okay, worüber kriege ich die Reichweite direkt? Und die Brand aufbauen kann ja parallel passieren.
Also eine Icon League ist die dritte Season. Natürlich haben die jetzt auch eine gewisse Brand-Reichweite, die ja bei weitem nicht so ist wie die Creator-Reichweiten.
Max
Ja, also absolut. Und du siehst es…ich gehe mal ein bisschen raus aus dem Fußball. Ich habe es nämlich gestern oder vorgestern gesehen: 3×3 Basketball. Telekom hat da ganz groß investiert. Wen laden sie ein? Eligella. Jetzt schließt sich der Kreis wieder. Elias Nerlich wird eingeladen von der Telekom. Die Telekom ist ein Sponsor von ihm in seinen Livestreams. Laden ihn natürlich von vor Ort ein für den 3×3-Wettbewerb. Aber auch da sieht man, clever gemacht, Reichweite mit dazugeholt. So kann ich das Produkt natürlich größer und stärker machen.
Nicola
Ja, und ich glaube, das ist ein gutes Fazit.
Das ist das, was jeder, der bis hierhin zugehört hat und vielleicht auch gar nicht so krass im Fußball ist, echt mitnehmen kann bei so Strategien, echt zu überlegen, wie kann ich grundsätzlich schnell einen Buzz drauf kriegen?
Und das geht halt aktuell echt gut über Creator oder über Produkte, also so, wo du sagst, okay, das hat eine Kombination, wo das einfach gut funktioniert und andererseits aber zu sagen, trotzdem nicht vernachlässigen, dass man die eigenen Reichweiten parallel langfristig aufbaut. Aber dieses schnelle in den Markt gehen, die Audience direkt zu treffen, da kommst du eigentlich nicht beim Creator vorbei.
Max
Nein, kommst du nicht. Und sie haben halt einfach auch ihre Reichweiten selbst schon so aufgebaut. Und ich wage mich jetzt da auch mal ein bisschen raus, weil tatsächlich finde ich den Twitch-Markt da noch viel interessanter als mittlerweile Instagram und TikTok.
Nicola
der kann man vielleicht eine eigene Folge machen über Twitch, wenn wir über Twitch reden. Weil Twitch ist sowas, was wir bisher nicht so gecovert haben. Aber der wäre spannend für eine eigene Folge.
Vielen Dank auf jeden Fall für die vielen, vielen spannenden Einblicke. Ich hoffe auch ihr, die zuhört, dass es euch irgendwie vielleicht auch inspiriert hat. Ciao.
Max
Vielen, vielen Dank, dass ich dabei sein durfte. Ciao.